Bauboom

Durch den Brunnen des Kaisers entwickelte sich Margarethen in der Folge eben auch immer stärker und lebhafter. Es entstanden erste Manufakturen. Die dort arbeitenden Menschen benötigten Wohnungen.

Ein wesentlicher Grund für die Entstehung von Zinshäusern war das starke Anwachsen der Wiener Bevölkerung, durch die Industrialisierung hervorgerufen. Aus allen Teilen der riesigen Habsburgermonarchie, aus allen Kronländern strömten Menschen nach Wien, in die Reichshaupt- und Residenzstadt.

Margarethenhof vor etwa 90 Jahren

Der Margarethenhof vor etwa 90 Jahren. Das Haus Margarethenstraße 95 ist nur einen Steinwurf entfernt.

Wohnungsnot

1880 Massenquartier Margareten

Elendsbaracken und Massenquartier in Margarethen um das Jahr 1880

So um das Jahr 1800 herum lebten in Wien etwa 250.000 Menschen. 100 Jahre später, im Jahr 1910 zählte die Stadt über 2.000.000 Einwohner. Praktisch 8 Mal so viel (!) Das sind etwa 16.000 Menschen pro Jahr. Angesichts der heute herrschenden Verhältnisse gering. Aber für damals eine enorme Herausforderung.

Logisch, dass dieser enorme Zuzug von Menschen es nötig machte, immer neuen Wohnraum zu schaffen. Das ging natürlich nicht über Nacht. Die drückende Wohnungsnot erzeugte begreiflicherweise große soziale Probleme und Spannungen.

Man sehe sich nur das Bild an. Bereits in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts wiesen die Vorstädte ein unglaubliches Wachstum auf. Von 161.000 Einwohnern im Jahr 1794 auf 265.000 im Jahr 1830 und auf 424.000 im Jahr 1857.

Dabei wuchsen zuerst vor allem die heutigen Bezirke Erdberg, Wieden und Margareten durch den massiven Ausbau der Seidenindustrie.

Die Wohnungsnot war vermutlich mit ein Grund für den Ausbruch der Revolution 1848 gegen das Regime von Fürst Metternich. 10 Jahre bevor die Margarethenstraße 95 errichtet wurde und für damalige Verhältnisse ein sehr moderner Wohnbau war.

Die Frühgründerzeit

Schon im Jahr 1849 wurde die Errichtung von Wohnhäusern steuerlich begünstigt und im folgenden Jahr die Vororte bis zum Linienwall eingemeindet, was die Verwaltung wesentlich vereinfachte.

Das Bürgertum entdeckte den Wohnbau und die Vermietung von Wohnungen für sich als Geschäft.

Mit der Schleifung der Stadtmauer, befohlen durch Kaiser Franz Josef I. im Jahr 1857 und in Angriff genommen 1858, begann eine exzessive Bautätigkeit im Wohnhaussektor.

In diesem Jahr wurde auch die Margarethenstraße 95 errichtet. Das Glacis und sämtliche andere freien Flächen konnten nun sukzessive in Bauland umgewidmet werden. Dieses Zeitalter nennt man die Frühgründerzeit. (etwa von 1840 – 1870)

1884, 26 Jahre jünger als die Marga. 95 wurde der berühmte Margaretenhof, vis a vis der Hl. Margarethe und dem Schloss, von den ebenso berühmten Architekten Helmer und Fellner errichtet. Sie errichteten Häuser in der ganzen großen Monarchie. Das war schon ein sehr viel moderneres Haus und ist heute ein Wahrzeichen von Margareten.

Kaiser Franz Josef jung

Kaiser Franz Josef I. als junger Monarch

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